Nach ca. 4 Wochen Einfahrzeit ist es nun endlich soweit und wir können unsere ersten Korallen bestellen.

Entschieden haben wir uns für zwei Lederkorallen und zwei Krustenanemonen.

Am 13.02.2013 wurden diese dann auch geliefert.

Die Lederkorallen (Sarcophyton): Eine mit ca. 10 cm Durchmesser, die andere mit ca. 5 cm.

Erstere besitzt kurze Polypen (Sarcophyton tenuispiculatum), die kleinere längere Polypen (Sarcophyton crassicaule).

Leder-/Weichkorallen gehören zur Familie der Blumentiere. Es sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen.

Ja, Ihr habt richtig gelesen, Korallen sind Tiere!

Es gibt sogar Arten, die sich auch mal selber einen anderen Standort im Becken suchen. Gründe hierfür sind u. a. ihr Wachstum. Unsere beiden können so zwischen 30 - 50 cm groß werden.

Es macht Sinn, ein neues Becken erst einmal mit ein paar Korallen dieser Arten zu bestücken, da Leder-/Weichkorallen sehr robust und widerstandsfähig sind. Diese benötigen noch nicht so optimale Wasserbedingungen wie die Steinkorallen (SPS), dazu aber später mehr.

Außerdem helfen diese Korallen biologisch dem neuen Becken zur Stabilisierung. Das ist sehr wichtig.

Hier mal die ersten Bilder (Vergleich 13.02.2013 - 13.08.2013)

 

 

Krustenanemonen gehören ebenfalls zur Familie der Blumentiere. Sie ernähren sich von Licht und Plankton und sind auch als "Anfängerkorallen" sehr geeignet. Die einzelnen Polypen werden zwischen 2 und 5 cm groß.

13.02.2013                                                                                                                                  

11.08.2013

Hier sieht man schon sehr deutlich, wie schön sie bisher gewachsen ist =).

 

Mittlerweile (Stand: 11.08.2013) sind viele weitere Korallen in unser Becken eingezogen.

Diese möchten wir gerne bild- und beschreibungsmäßig in LPS- und SPS-Korallen differenzieren. Beides sind Steinkorallen. Steinkorallen sind der Grund, warum es überhaupt auf der Welt Korallenriffe- und -bänke gibt. Diese lagern Kalk ein, um ihr Skelett zu bilden. LPS sind großpolypige, SPS kleinpolypige Korallen. LPS leben in tieferen Gewässern, brauchen also nicht so viel Licht, SPS leben in Riffen nahe an der Wasseroberfläche, benötigen also sehr viel Licht. LPS nehmen Plankton und andere Nährstoffe mit Hilfe ihrer Tentakel aus dem Wasser auf. SPS ernähren sich fast ausschließlich über das Sonnenlicht.

 

Unsere LPS-Korallen

 

Euphyllia paraancora

Es gibt verschiedene Arten dieser Koralle. Man nennt sie auch Hammerkoralle, weil ihre Polypen oft die Form eines Hammerkopfes (T-förmig) haben (z. B. auch Euphyllia ancora). Die Spitzen sind oft fluoreszierend grün. Sie ernährt sich von Licht und Plankton. Es sieht wunderschön aus, wenn sich ihre Polypen in der Strömung hin- und herwiegen.

März 2013

August 2013

 

Caulastrea furcata

Diese Koralle wird Flöten- oder Fingerkoralle genannt. Sie gibt es in wunderschönen fluoreszierenden gelb-/grünen und türkisen Farben. Unsere erste ist eine gelb-grüne und leuchtet unglaublich im Becken. Im März 2013 kauften wir diese mit 4 Polypen , nun besitzt sie mittlerweile 14 Polypen. Die Vermehrung ist schier unglaublich. Die einzelnen Polypen fangen nach und nach an, sich auseinanderzuziehen, danach teilen sie sich in der Mitte und aus einem Polypen sind dann zwei entstanden! In der Dämmerung werden die Polypen kleiner und in der Mitte kommen Tentakeln zum Vorschein, bei uns in der Farbe hell-lila. Damit fängt sie nachts Plankton. Am Tage sind die Polypen dann wieder fleischig und groß und sie ernährt sich von Licht.

März 2013

August 2013

Lobophyllia

Diese Steinkoralle wächst im Great Barrier Reef in Australien und kann bis zu 100 cm groß werden. Es gibt unzählige Farbschläge, unsere ist lila/rosa/orange/blau. Ein echter Hingucker in unserem Becken =). Auch sie ernährt sich tagsüber von Licht und nachts mit Hilfe ihrer Tentakel von Plankton. Diese Koralle kann man aber auch füttern. Das ist ein echtes Schauspiel! Es gibt extra Futtergranulat für Korallen. Fängt sie ein Stückchen Granulat, so öffnet sich in der Mitte eine "Mundöffnung" und sie verschlingt ihr Futter. Danach schließt diese Mundöffnung sich wieder. Bei uns geschieht die Futteraufnahme in ca. 2 - 5 Minuten und macht immer wieder Spaß, ihr bei der Nahrungsaufnahme zuzusehen.

 

 

Trachyphyllia

Diese Koralle kommt in Australien (Great Barrier Reef), Indonesien, Indopazifik, aber auch im Roten Meer vor. Sie ernährt sich tagsüber von Licht und nachts über ihre Tentakel von Plankton. Wie man auf dem Foto erkennen kann, besteht diese Koralle aus mäanderförmig geschwungenen Koralliten. Unsere war beim Kauf schon faustgroß. Ein richtiger Hingucker, da dieses mintgrün sehr schön irisierend im Wasser hervorsticht. Auch diese Art gibt es in vielen Farbvarianten. Gerne nimmt sie auch ab und an mal Futtergranulat, was sie dann verschlingt. Nach ein paar Tagen sondert sie braune Fäden ab, dies ist ihre Futterverwertung. Gerne werden diese Ausscheide-Fäden von unseren Hawaii-Docs und Einsiedlern vertilgt. So ist die Natur .... alles wird verwertet =). Und das ist auch gut so, denn sonst würden viele Stoffe im Aquarium vor sich "hingammeln. Eine Folge wären schlechtere Wasserwerte. Aber die Natur hilft sich ja........

 

Unsere zweite Trachyphyllia ist eine rot/grüne:

 

Acanthophyllia

Diese LPS-Koralle zählt zu den Tränenkorallen. Sie kommt im Roten Meer vor und kann bis zu 15 cm groß werden. Es gibt unzählige Farbvarianten. Sie benötigt nicht allzuviel Licht, daher fühlt sie sich am Bodengrund sehr wohl. Ihre Futteraufnahme besteht neben Licht und Plankton, welches sie auch mit ihren ausgefahrenen Tentakeln aus dem Wasser fängt, auch aus von uns zugefüttertem Granulat. Auch kann man ihr kleine Shrimps und Lobstereier geben. Dies haben wir aber noch nicht ausprobiert, da sie auch mit Granulat sehr gut gedeiht.

Sehr gut zu erkennen ist die Mundöffnung in der Mitte der Koralle. Bei Nahrungsaufnahme oder Ausscheiden der verwerteten Futterreste öffnet sich dieser sehr weit. Man kann dann sogar teilweise ins Innere der Koralle blicken.

 

Acanthastrea lordhowensis

 

Diese Koralle zählt zu den großpolypigen Steinkorallen und ihr Vorkommen ist sehr verbreitet (z. B. Australien, China, Fidschi, Japan, Madagaskar, Malaysia, Sumatra, Taiwan, um nur einige zu nennen). Sie kann eine Größe von ca. 20 cm erreichen und brilliert in sehr kräftigen Farben. Sie lebt von ihren Zooxanthellen, also vom Licht, nimmt aber auch vorbeischwimmende Schwebeteilchen mit ihren Tentakeln auf. Unsere ist innen rot und außen grün. Das grün fluoresziert abends wunderschön. Auf dem Bild sind sehr schön im Innenkreis des jeweiligen Polyps die etwas längeren Tentakel zu erkennen. Mit diesen fängt sie u. a. ihre Nahrung aus dem Wasser.

 

Goniopora djiboutensis

Diese wunderschöne Koralle ist schon ein richtiger Hingucker in einem Becken und wird auch Margeriten- oder Sonnenscheinkoralle genannt. Ihr Vorkommen ist auf Australien, Great Barrier Reef, begrenzt. Sie gilt als nicht ganz einfach zu halten, es soll Arten geben, die sich auf einmal nach einem halben oder einem Jahr einfach auflösen. Auch sie ernährt sich über das Licht (Zooxanthellen), aber die Erfahrung zeigt wohl, dass, wenn man sie zusätzlich ab und an mit Staubfutter füttert, sie sich prächtiger entwickelt. Daher kommt sie auch mit Wasser zurecht, aus dem sie Schwebeteilchen zusätzlich aufnehmen kann. Es gibt sie in unterschiedlichen Farbtönen. Unsere fiel uns durch ihren tollen violetten Farbton auf und da konnten wir nicht widerstehen =).

 

Duncanopsammia axifuga

Diese Koralle wird auch Bartkoralle genannt und kommt nicht allzuhäufig vor, weswegen sie auch zu den Lieblingen in einem Meerwasserbecken zählt. Die einzelnen Polypen werden bis zu 2 cm groß und ernähren sich von Licht und auch von Schwebeteilchen im Wasser, Frostfutter und Staubfutter wird auch sehr gerne genommen. Dies dankt sie durch unentwegtes Wachstum. Wir bekamen unsere Koralle mit sieben Polypen, letzte Tage habe ich 16 gezählt und das nach 2,5 Monaten. Außen befinden sich lange Tentakel, mit denen sie die Nahrung fängt, der "Kopf" ist mintgrün und in der Mitte befindet sich die Mundöffnung, durch die sie die Nahrung aufnimmt.

Für uns immer wieder richtige Wunder der Natur! Faszinierend!

Unsere SPS-Korallen

 

Montipora delicatula

Alle Montiporen leben im tropischen Indopazifik. Sie besitzen winzige Polypen, die die Koralle mit Nährstoffe versorgen. Einige Arten bilden blätterartige Strukturen, diese gefallen uns sehr gut. Diese "Blätter" wachsen oft wie Terrassen. Wir finden, die Struktur dieser Montipora wirkt wie ein Bergmassiv ;-). Diese kann bis zu 25 cm groß werden.

 

Montipora hodgsoni

An dieser Koralle haben wir unseren besonderen Spaß =).... weil...... es ist unsere "Mick Jagger-Zunge"! Jedenfalls, so finden wir, sieht sie so aus.

Anbei mal der Vergleich der letzten Monate. Das erste Bild ist beim Kauf Ende Mai aufgenommen, das zweite jetzt (August 2013) aktuell:

Sehr gut kann man die äußeren hellen Ränder an der Koralle erkennen. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass es der Koralle sehr gut geht und sie wächst.

 

Montipora digitata

Dies ist im Gegensatz zu den Montipora-Platten eine hochwachsende Steinkoralle und wird bis zu 20 cm groß. Sie wächst bei guten Wasserwerten recht schnell und bildet bei idealen Wasserwerten weiße Wachstumsspitzen an den oberen Enden. Dies heißt auch wieder: Es geht ihr gut und sie wächst.

 

Stylophora pistillata (Milka)

Diese SPS hat ihr Heim in Australien (Great Barrier Reef) und in Papua-Neuguinea. Sie wird bis zu 25 cm groß und ernährt sich auch über das Licht und Plankton. Ihre Farbe ist blau oder lila mit weißen Spitzen, welches wiederum die Wachstumsspitzen sind. Daher wohl auch der Name "Milka" =).

 

Unsere Anemone

Da in unser Becken natürlich auch die Lieblinge aller Kinder, die den Film "Findet Nemo" gesehen haben, einziehen sollen, der sogenannte Anemonenfisch (Clownfisch), musste vorab eine Anemone ins Becken gebracht werden. Clownfische leben mit der Anemone in den Meeren in einer sogenannten Symbiose. Sie halten sich ständig bei und in ihrer Anemone auf und verteidigen sie regelrecht u. a. gegen Fressfeinde. Nun ist es so, dass nicht jede Anemonenart für den Clownfisch geeignet ist. Unsere erste Wahl fiel auf die sogenannte rote Kupferanemone. Doch nach näherer Information kam diese für unser Becken nicht mehr in Frage. Anemonen haben nämlich die spezielle Eigenschaft, selbständig durchs Becken zu wandern und ihren Platz selbst auszusuchen. Dabei gehen sie "über Stock und Stein", spazieren quasi auch über andere Korallen. Die Kupferanemone z. B. vernesselt oft auf ihren Wanderschaften andere Korallen und diese sterben dann ganz oder teilweise ab. Das wollten wir unseren Lieblingen nun nicht antun. Nach reiflicher Überlegung und Information durch unseren Händler entschieden wir uns für die Mini-Anemone, die sogenannte Cribrinopsis Crassa. Diese soll fast gar nicht auf Wanderschaft gehen. Wir kauften einen Stein, auf dem bereits drei, zuhause stellten wir fest, dass es bereits schon vier sind, Anemonen leben. Die Crassa wird nicht allzugroß (ca. 10 - 15 cm), aber dadurch, dass sie sich ab und an teilt und die kleinen Anemonen dann auch größer werden, ist diese Art mittlerweile recht beliebt bei den Aquarianern. Seit ca. Ende Juni befinden sie sich nun in unserem Becken und sie sind bisher auf ihrem Stein geblieben. Sie wachsen prima! Heute, 13.08.2013, stellen wir fest, dass es bereits sechs Anemonen sind *freu*!



Hier sieht man zwei Anemonen, die übrigen sind noch viel kleiner und befinden sich auf der anderen Seite des Steines.

 

Unsere Hornkorallen

Pseudopterogorgia bipinnata

Diese Koralle wird auch Federgorgonie genannt und ist in der Karibik beheimatet. Ich nenne sie den "Farn" in unserem Becken.

Sie ernährt sich von Licht, ist aber auch dem Staubfutter, welches wir ihr ab und an anbieten, nicht abgeneigt.

Auch kann sie eine stattliche Größe zwischen 30 - 60 cm erreichen. Im Moment schätzen wir unsere Gorgonie auf ca. 20 cm. Mal sehen, wie sie sich weiterentwickelt.

 

Briareum hamrum

Diese Koralle ist in unserem Becken ein richtiger Farbfleck. Sie sieht aus wie Gras und leuchtet unglaublich schön in einem fluoreszierenden Grün.

Wir bekamen sie Anfang März in der Größe eines 20 Cent-Stücks, nun ist sie mittlerweile bestimmt 10 x mal so groß geworden. Diese Koralle kann man sehr gut für das Bewachsen von Wandverkleidungen und Ablaufschächten nutzen, da sie sich bei guten Wasserbedingungen sehr schnell vermehrt. Daher sollte man sie auch unbedingt auf einem extra Stein im Becken platzieren und nicht am Lebendgestein, da sie sonst das komplette Riff überwuchern würde und man Mühe hätte, diese wieder zu entfernen. Zudem würde sie andere Korallen auch vernesseln.

April 2013

August 2013